Samstag, 11. August 2012

Zusammenfassung und Fotos



Über eine Woche bin ich nun wieder da und da schreib ich doch noch mal ein paar abschließende Worte.

Als ich vor fünf Jahren meine Idee formulierte mit dem Moped nach Schweden zu fahren da schien es mir seltsam... jeder hielt mich für verrückt. Als ich es vor fünf Wochen formulierte schien es immernoch seltsam und selbst am Tag des Startes habe ich noch mit einem Freund telefoniert und im Scherz gesagt " Ich fahr jetzt mal los... mal sehen ob ich bis Großenhain komme..."
Am Ende bin ich 2650 Kilometer gefahren und habe 80 Liter Benzin verbraucht. Ich hatte keine Panne. Der abgebrochene Fuß vom Ständer hat sich als absolut unproblematisch herausgestellt und ich habe ihn auch bis heute nicht ersetzt. Die Emanuela ist absolut überragend gelaufen, das lässt mich einmal mehr in erfurcht vor den DDR-Konstrukteuren erstarren. Das Wetter war extrem Abwechslungsreich und sicher habe ich auf der Reise auch das ein oder andere Mal darüber geflucht, am Ende muss ich aber sagen, es hätte viel schlimmer kommen können.
Ich habe viele tolle, freundliche und offene Menschen getroffen. Viel gelacht und viel gelernt. Eine Tolle Zeit mit meiner Liebsten in Stockholm verbracht. Mit Chrissi in alten Zeiten geschwelgt und neue Abenteuer erlebt. Bewiesen dass man von Dresden in einem Tag an die Ostsee fahren kann...

Es war einfach Toll!

Vielen Dank an alle die Ich getroffen habe, die mich motiviert haben diese Idee (die im nachhinein gar nicht mehr so verrückt scheint) umzusetzen, an alle die mir viel Glück gewünscht haben und natürlich an alle die mich hier oder auf anderen Wegen, währen der Reise mit Kommentaren, Ideen und Grüßen versorgt haben.

Hier der Link zum kompletten Album in etwas höherer Auflösung als im Blog: >>>Klick<<<
Fotos:












Bis zum nächsten Abenteuer
Martin

Donnerstag, 2. August 2012

Der Griff zur Benzinflasche...

...war unvermeidlich als ich gestern 10 Kilometer vor Dresden zwei Jungs mit Ihrem Moped am Straßenrand stehen sah. Ihnen war das Benzin ausgegangen. Kurzerhand überließ ich ihnen meine Reserve da ich sicher war ich würde sie nicht mehr brauchen. Und dann war ich auch schon da. Getrieben von Wahnsinn und dem Wissen die Liebste in Dresden wieder zu sehen bin ich die ganze Strecke Rostock - Dresden an einem Stück gefahren. Hätte ich beim verlassen der Fähre schon gewusst dass ich bis Dresden fahre dann hätte ich mir den Umweg über die Müritz gespart, aber so war es auch eine schöne letzte fahrt auf dieser Reise. Meine Schultern sind total verkrampft und gestern Nacht tat mir auch der Hintern noch weh aber jetzt gehts schon wieder. Hier noch ein paar Fotos:

Mittwoch, 1. August 2012

Zurück in Tyskland

Um 0630 verließ ich die Fähre in Rostock (Jackenreisverschluss nun ganz kaputt) und betrat das kalte und graue Deutschland. Aber immerhin kein Regen. Unterwegs gabs beim Bäcker nen Kaffee, nen belegtes Brötchen und norddeutsche gelassenheit: ich versuche beim Bäcker meine Jacke auszuziehen da sprach mich einer der Kafegäste an "naa Reisverschluss kaputt?" "Ja!" "Na das s ja schei***" drehte sich um und ging...
Kurz nach 0900 war ich schon in Waren an der Müritz und entschied mich über Wesenberg zu fahren um mal bei der Kanumühle und beim lokalen Dönermann vorbei zu schauen. Gesagt getan. Das Wetter wurde unterwegs immer besser und nun sitzd ich wieder in Ketzin (meine erste Übernachtungstätte dieser Reise) allerding ist es diesmal warm und trocken. Im örtlichen Bierarten genieße ich gerade ein alkoholfreies Radler und überlege wie weit ich heute noch fahren will, immerhin hab ich ja schon 290km geschafft.

Dienstag, 31. Juli 2012

Fotos Tag 11 - 14












14 Tage Schweden ...

...nähern sich dem Ende.
Der heutige Morgen begrüßte mich mit Sonnenschein und Donnergrollen. Wenige Minuten nachdem ich aus dem Zelt gekrochen war hörte ich es grollen. Ich überlegte kurz ob ich schnell zusammenpacken oder das Zelt sturmfest machen sollte. Ich entschied mich für letzteres, spannte alle Abspannleinen und schon setzte der Regenguss ein. So ward ich gezwungen im Zelt zu frühstücken. Nach einigen heftigen Minuten war es fürs erste überstanden und ich fing mit meiner geplanten Wartung des Hinterades/Bremse/Antrieb an. Dabei erwischte mich ein weiterer Schauer aber ansonsten kann ich berichten dass die Bremse nun von Staub befreit und die Kette gereinigt und neu geölt ist. (Die Höchstgeschwindigkeit liegt nun wieder bei 58km/h, mal sehen wo die letzten 2 sind).
Meine Werkstatttätigkeit wurde schließlich mit Sonnenschein belohnt und auf ging es zur letzten schwedischen Tagesetappe.  In gewohnter weise wechselten sich Starkregen und Sonnenschein ab. Das positive üverwiegt aber! Beim Tanken traf ich dann vorhin noch einen BMW Fahrer der mit seiner Maschine bis nach Afrika gefahren war. Wir quatschten ein wenig und dann ging es für mich weiter nach YStadt. Da bin ich jetzt und nutze wieder mal MAX kostenloses Wlan. Nachher gehts nach Trelleborg und heute nach gehts zurück über die Ostsee...
...Da waren die 14 Tage schon um.

Ps: Anett ich wünsch dir alles alles Gute, Gesundheit, Liebe und Erfolg!

Zurück an der Ostsee

Aus dem Landesinneren habe ich mich heute bis an die Küste vorgearbeitet. Jetzt bin ich ca. 20 Km von meinem ersten Campingplatz in Schweden entfernt, sollte also die 170 Kilometer bis Trelleborg locker schaffen.
Nach dem Mittag hatte das Regenwetter mich wieder eingeholt. Trotz meiner wehementen Weigerung die Regenjacke anzuziehen hörte der Regen nicht auf. Allerdings war es nur über mir grau, vor mir war es stets blau und so konnte ich schließlich im trockenen auf dem Campingplatz ankommen. Jetzt bin ich sprichwörtlich einen Steinwurf von der Ostsee entfernt an der ich morgen immer entlang bis Trelleborg tuckern werde. Vorher werde ich mir aber nochmal die Hinterradbremse ansehen, ich denke sie ist der Grund warum die Emanuela derzeit nicht über 55km/h kommt.
Oh und Internetzugang muss ich finden. Ich hab jetzt schon drei Beiträge und Fotos die auf Veröffentlichung warten.

Geschwister...

Ich sitze gerade in Orrefos beim Mittagstisch und konnte eben beobachten wie eine schwedische Familie mit drei Kindern hier erschien. Sie entschlossen sich, wie ich, auf der Terasse zu sitzen. Die Kinder belegten jeder einen Platz am designierten Tisch. Sobald die zwei Jungs drinnen waren um Getränke zu holen fing das Mädchen an umzusortieren, anschließend ging auch sie eine Limoflasche holen. Die Jungs kamen vor ihr zurück und stellten sofort die alte Ordnung wieder her...
Nun wurden die Jungs vom Schweden am Nachbartisch darauf hingewiesen dass sie vergessen hatten die Flaschen zu öffnen. Wieder stürzten sie davon um den öffner zu holen. In diesem <moment kam das Mädchen zurück und passte einmal mehr die Sitzordnung an. Als die Jungs mit dem Flaschenöffner wieder da waren war sie grade essen holen. Nochmals wurde umgeräumt. Natürlich wurde vor dem zurückbringen des Flaschenöffners nur die Flaschen der Jungen geöffnet. Nun stürzten auch sie zum essenholen. Als sie wiederkamen war das Mädchen bereits mit der abermaligen Sitzplatzanpassung fertig. Die daraufolgende Diskussion konnte auch ohne Kenntniss der schwedischen Sprache verstanden werden. Sie hat am Ende gwomnen und die Jungs sprichwörtlich auf ihre Plätze verwiesen...
War lustig anzusehen. Jetzt werde ich noch einen Kaffee trinken und dann gehts weiter.